Durch den Fachkräftemangel wird die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern immer akuter. Daher setzen immer mehr Unternehmen auf die Strategie, neue Mitarbeiter durch langjährige Angestellte anwerben zu lassen.
Welche Vorteile bringt das Ihnen als Arbeitgeber?
Zunächst einmal ist es vorteilhaft, dass ohne hohen Zeitaufwand und ohne hohe Kosten eine vielversprechende Vorauswahl an möglichen Kandidaten durch die empfehlenden Mitarbeiter getroffen wurde. Doch nicht nur das bloße Identifizieren und Anwerben von potenziellen Kandidaten ist deutlich schneller, sondern auch die Eingewöhnungszeit verkürzt sich. Da der Kandidat bereits im Vorfeld vieles über Ihr Unternehmen erfahren hat und durch die Anwerbung von einem Bekannten schon ein gewisses Vertrauen in Sie als Arbeitgeber vorhanden ist, reduziert sich der Aufwand der Zeit der Eingewöhnung in das Team, die Abteilung und das Unternehmen deutlich. Ein weiterer, wenn nicht sogar der wichtigste Vorteil ist, dass Ihre langjährigen Beschäftigten sich mit der Unternehmensphilosophie identifizieren und daher die Wahrscheinlichkeit, dass der empfohlene Mitarbeiter ebenfalls charakterlich zum Unternehmen passt, sehr hoch ist.
Damit das Prinzip „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“ Erfolg hat und sich Ihre Beschäftigten dabei wohlfühlen, gibt es 4 Voraussetzungen:
Transparenz: Unter Transparenz ist zu verstehen, dass immer ersichtlich sein muss, welche Stellen besetzt werden sollen.
Niederschwelligkeit: Sie beschreibt den Zugang zu den Informationen über die Stelle, welche so leicht wie möglich für Ihre Mitarbeiter zugänglich sein sollten.
Klare Spielregeln: Es sollte für Ihre Angestellten klar geregelt sein, wann sie eine Prämie erhalten und wie der „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“ Prozess funktioniert.
Feedback: Feedback an Ihre Mitarbeiter sowohl bei einer Einstellung ihrer empfohlenen Kandidaten als auch beim Gegenteil über die Gründe der Entscheidung, um Frustration und Konkurrenzdenken unter Ihren Beschäftigten vorzubeugen.
Was können Sie als Arbeitgeber tun, um Ihre Mitarbeiter für Empfehlungen zu motivieren?
Als Arbeitgeber gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um dieses System für Ihre Mitarbeiter attraktiv zu gestalten. Eine Prämie zum Beispiel ist oft eine sehr gute Option. Ob die Prämie nun monetär oder sachlich ausfällt, ist natürlich jedem Unternehmen selbst überlassen. Beides hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Beispielsweise ist einer der Vorteile einer Sachprämie die Möglichkeit durch diese die langfristige Mitarbeiterbindung zu stärken. Durch das stärkere Gefühl der Wertschätzung erinnert sich Ihr Mitarbeiter wahrscheinlicher an ein angenehmes Dinner, eine lang ersehnte Fortbildung oder mehr Urlaubstage als an ein einmaliges Plus auf dem Konto.
Ein weiterer Schlüsselfaktor neben dem monetären oder sachlichen Anreiz für Ihre Angestellten ist die generelle Mitarbeiterzufriedenheit. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird niemand seinen Bekannten und Freunden einen Arbeitgeber empfehlen, mit dem er selbst nicht zufrieden ist.
Welche Risiken gibt es und welche Lösungen?
Insbesondere bei einem monetären Anreiz ist das größte Risiko für Sie als Arbeitgeber, dass durch Ihre Mitarbeiter wahllos Leute empfohlen werden, die vielleicht gar nicht zum Unternehmen passen, um eine Prämie zu erhalten. Um diesem Problem vorzubeugen, empfiehlt es sich die Prämie so zu gestalten, dass sie auf Langfristigkeit ausgerichtet ist. Beispielsweise könnte die Auszahlung erst nach Ende der Probezeit des Kandidaten stattfinden.
Nicht zuletzt ist ebenfalls die zuverlässige Organisation des „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“ Systems eine Herausforderung. Welche Möglichkeiten und Anbieter gibt es zur Organisation? Wie verhindert man, dass im Nachhinein ein Mitarbeiter sagt, er habe einen Kandidaten empfohlen? Als manuelle Möglichkeit bietet es sich an, dass Sie als Arbeitgeber eine Frage diesbezüglich in den Interviewprozess einbauen. So erfahren Sie direkt und ohne Umwege vom Kandidaten selbst, ob und von wem er empfohlen wurde. Sollten Sie Wert darauflegen, bereits vor dem Interview zu wissen, ob ein Kandidat empfohlen wurde, stößt die manuelle Methode an ihre Grenzen.
Um zu verhindern, dass im Nachhinein eine Empfehlung von Ihren Mitarbeitern behauptet wird, sind klare Regeln und Richtlinien wichtig. So müssen Sie als Unternehmen einen deutlichen Rahmen setzen, was als Empfehlung angesehen wird und wann diese Empfehlung gültig ist.
Wann stößt das Prinzip „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“ an seine Grenzen?
Die Idee von Mitarbeiter werben Mitarbeiter hat viele Vorteile für Sie als Arbeitgeber, sollte aber nicht die alleinige Recruiting Quelle darstellen. So gehen Sie durch die Homogenität des Bekanntenkreises Ihrer Mitarbeiter das Risiko ein, immer nur in dem gleichen Talentpool nach neuen Talenten zu suchen. Das kann eine verminderte Diversität in Ihrer Belegschaft und das Ausbleiben neuer Ideen begünstigen. Ein weiteres mögliches Problem ist die Vermischung von beruflichen und privaten Angelegenheiten Ihrer Angestellten untereinander. Außerdem könnte Ihr Unternehmen den Ruf entwickeln, nur Leute einzustellen, weil diese Kontakte innerhalb der Firma haben.
Insbesondere bei Führungs- und Experten-Positionen empfiehlt es sich häufig für Sie als Arbeitgeber, auf Personalberatungen zurückzugreifen. Zum einen empfehlen Mitarbeiter ungern Andere für Stellen, die für sie selbst möglicherweise einen Aufstieg bedeuten würden. Zum anderen sind die Anforderungen für eine Führungs- oder Experten-Position sehr umfangreich. Um eine solche Vakanz zu besetzen, muss die Rolle in all ihren Facetten verstanden werden. Neben der Komplexität stellt dies in den meisten Fällen einen zu hohen Zeitaufwand für das „Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter“ Prinzip da.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
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